Einleitung
Das Szenario ist bekannt: Eine technisch hochentwickelte Alien-Rasse greift die Menschheit an, mit dem Ziel, die Erdlinge auszulöschen und ihren Heimatplaneten auszubeuten. Die etwas organisch anmutenden Raumschiffe der Eindringlinge haben teilweise metallische, teilweise pulsierende grüne Elemente an der Oberfläche, die ihnen ein befremdliches und bedrohliches Aussehen verleihen. Ist die Menschenrasse am Ende? Sicher nicht, denn die in nicht allzu ferner Zukunft ebenfalls mit Plasmakanonen ausgestatteten Vehikel der Amerikaner werden von dem besten Piloten der Airforce gesteuert: von IHNEN!
Das Spielprinzip ist simpel, auf Story wird nicht viel gesetzt. Je nach Mission und Fortschritt innerhalb eines Levels steuert man Raumgleiter, Helikopter oder bodengestützte Geschütztürme und richtet seine Strahlenwaffen auf schier unendliche Anströme feindlicher Boden- und Luftfahrzeuge. Die Tatsache, dass gegnerische Einheiten bereits nach den ersten Treffern in bombastischen Lichtspiel-Orgien ins subatomare Jenseits befördert werden, während die eigenen eine relativ dicke Haut haben, ist angesichts der zahlenmäßigen Übermacht der Aliens nicht gerade ein Nachteil. Und so feuert man in verschiedenen Szenarien, von der guten alten Erde über die Mondoberfläche bis hin zu den unendlichen weiten des Weltalls, munter in die Bresche der wuselnden, ausschließlich per Skript vorgegebenen Pfaden folgenen Fahrzeuge und Raumschiffe der Feinde.
Meinung
Mit nostalgischen Gefühlen schwelge ich in den Erinnerungen an meine ersten Kontakte mit "Incoming" - damals lag das Spiel als Beilage meiner blitzblanken, fabriksneuen und dementsprechend schweineteuren Voodoo2-3D-Grafikkarte von 3dfx bei. War ich bisher gerade mal die Sprite-basierenden Explosionen von ”Wing Commander“ gewohnt, konnte ich nicht glauben, was sich auf meinem riesigen 17"-Monitor bei 1024x768 Pixel Auflösung abspielte: die 16-Bit-Farbwolken wirkten fast wie Kino-Effekte, gerade die Natur des Spiels ermöglichte teilweise dutzende Explosions-Sphären gleichzeitig auf dem Bildschirm. Unglaubliche Effekte... für die damalige Zeit.
Leider leidet das Spiel an einer Tatsache, die vielen Zeitgenossen den Einzug in die Hall of Fame der Spieleklassiker verwährt hat: Das extrem Action-lastige Gameplay und die übermäßige Effektvielfalt ließen leider die Innovation beim Spielprinzip auf der Strecke. Und das rächt sich - denn heute hustet kein Volksschüler mehr bei den Effekten, die geboten werden, ist man doch inzwischen schon besseres gewohnt als das, was damals von den 166 MHz PCs zusammengestottert werden konnte. Und somit muss man befürchten, dass meine Generation wohl die einzige sein wird, denen dieses Spiel Stunden des Staunens und Genießens bereiten wird.
Infos und Support für Incoming bei XICAT Interactive
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