Van Vogt wurde in Kanada geboren. 1944 zog er in die USA, nachdem er sich schon einen Namen als guter SF-Schriftsteller gemacht hatte. 1939-1947 publizierte er mindestens 35 SF-Geschichten allein in ”Astounding Science Fiction“, viele davon in Romanlänge. Es sind vor allem diese Geschichten, von denen viele erst später als eigenständige Bücher publiziert wurden, die seinen Ruf als SF- und Space-Opera-Meister kreierten. Zusammen mit A. Heinlein, Isaac Asimov, aber auch L. Sprague de Camp und L. Ron Hubbard, entstand durch ihn nach den Anweisungen von Campbell die erste wirklich erfolreiche Zeit des SF in den USA. Erst jetzt erreichten sie in literarischen Kreisen das, was das Genre SF schon 20 Jahre vorher in den Kreisen der Pulp-Magazine geschafft hatte, nämlich sich erfolgreich zu publizieren. Van Vogt schrieb Geschichten mit stark emotionalem Inhalt, Alien-Monster, Superman-artige Wesen, die oft über ein galaktisches Imperium herrschten. Seine Geschichten überbrückten meist lange Zeitspannen und enthielten trotz der dunklen, groben Aura immer ein gewisses Gefühl der sinnlichen Überwältigung. So auch die Struktur der Geschichten: am besten sind sie mit Träumen zu vergleichen, da viele, oft unlogische Sprünge in der Story und der Erzählerspektive eintreten. Van Vogts erster Roman, und vielleicht auch der bestbekannte, ist ”Slan“ (1940) (”Astounding Science Fiction“). Der Held, ein junger Jommy Cross, ist Teil einer Mutanten-Rasse, den Slans, die ursprünglich erschaffen wurden, um die Menschheit durch schwierige Zeiten zu helfen. Doch bald haben die normalen Menschen Angst vor ihnen und jagen sie, da die Slans über überagende Intelligenz, ESP und grosse Stärke verfügen. Jommy muss sich alleine im Untergrund durchschlagen und wächst langsam zu einem Mann heran. Die Geschichte wird erst ganz am Ende aufgelöst und diente vielen als Vorlage für eine Wunsch-Erfuellüngs-Geschichte. Vor allem in Van Vogts Buch ”The Weapon Shops of Isher“ (1941-1942) entfaltet er die so charakteristische hoch komplexe Geschichte mit schnellen Wendungen und Superhelden die wohl nur als hardcore-sf-traum-artig beschrieben werden kann. In diesem Buch (und in ”The Weapon Makers“ (1943)) schuf der unsterbliche Robert Hedrock die Waffengeschäfte, die unzerstörbar sind und überall und jedem Waffen verkaufen. Sie sollen dazu dienen, das Erdregime in Schach zu halten und den Menschen eine gewisse Freiheit zu garantieren.
Ein weitere bekannte Serie von Geschichten ist die von NULL-A, die in ”The World of A“ (1945) bzw. ”The Wold of Null-A“ (1970) zusammengefasst wurden. Diese sind so konfus und schnell, dass es für den Leser schwer wird, in die Geschichte einzutauchen. Es geht um Gosseyn (go sane), einen Mann, der unter anderem von Körper zu Körper springt, wenn er stirbt. Diese Körper wurden für ihn sozusagen von einer höheren Macht geklont, der Prozess des klonens bleibt aber völlig unerklärt. Ein weiteres Buch von ihm ist ”The Empire of The Atom“ (1946-1947), das wieder moderater ist und ein wundervolles Szenario einer alten Post-Atomkrieg-Gesellschaft wiedergibt.
Weitere Werke:
- ”The Book of Ptath“ (1943)
- ”Two Hundred Million A.D.“ (1964)
- ”Destination: Universe“ (1952)
- ”Away and Beyond“ (1952)
- ”Siege of the Unseen“ (1946)
- ”The Three Eyes of Evil“ (1973)
und natuerlich
”Reflection of A.E. van Vogt“ (1975), eine Autobiographie. In diesem Werk führt er das Wort
Fixup ein, das auch später allgemein in der Literatur verwendung finden sollte. Damit meinte er das, worin er selbst ein Meister war: mehrere Kurzgeschichten zu nehmen, sie etwas zu ändern und so aneinanderzufügen, dass ein neuer, zusammenhängender Roman entsteht (siehe auch
”Martian Chronicles“ von
Bradbury).
Über den Author
- ”Reflection of A.E. van Vogt (1975, Autobiographie)“ (1943)
- ”AEVV in Seeker of Tomorrow“ (1966) von Sam Moskowitz
- ”The development of a SF-Writer“ (1973)
- ”AEVV in Foundation #3“
- ”The World beyond the Hill: Science Fiction and the Quest for Transcendence“ (1989) von Alexei und Cory Panshin
Vielen Dank an Pyrro
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